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Suonen – die historischen ­Bewässerungskanäle des Wallis

Suonen – die historischen ­Bewässerungskanäle des Wallis
Diese offenen Gräben bringen das kostbare Wasser von den Gebirgs­bächen – zum Teil auf abenteuerliche Art – auf die trockenen Weiden und Äcker, in die Weinberge oder auf die Obstplantagen. Viele der Suonen oder «Bissen» sind heute noch in Betrieb und werden sorgfältig unterhalten. Zahlreiche Wanderwege entlang dieser ­Kanäle laden zu abwechslungsreichen Exkursionen auf historischen Pfaden. Lernen Sie hier fünf kennen.

Die Grand Bisse d’Ayent bewässert die Weiden und Weinberge von Ayent und Grimisuat teils durch traditionelle, teils durch moderne Bewässerung und mündet in den Weiher von Revouire. Alte Bauweisen wurden teilweise rekonstruiert, wie zum Beispiel die Kännelleitungen im Tale der Lienne, die Holzkännel am Torrent-Croix oder der «Zwergendurchgang», der in luftiger Höhe an einem schroffen Felsvorsprung vorbei führt.

Die Suone Bodmeri-Beitra wurde 1915 erbaut und bezieht ihr Wasser auf 1680 m Höhe vom Riedbach in Mutji, um es auf den Alpweiden von Visperterminen zu verteilen. Verpassen Sie nicht einen Besuch der Hütte des Suonenwächters sowie der Brückenstege der alten Suone «Niwa». Der Rundweg führt Sie durch die Felder und Wiesen von Visperterminen, von wo aus Sie eine wunderbare Sicht auf die umstehenden Viertausender geniessen können.

2005 schuf die Gemeinde Niedergesteln eine Hängebrücke und eine Metalltreppe, die es ermöglichen, trockenen Fusses unter dem Getöse des Jolibachs zur Wasser­fassung der «Stägeru» auf 900 m abzusteigen. Ein Teil der «Stägeru» fliesst in die «Lüegjeru», da deren Anschöpfung Opfer eines Unwetters wurde. Von der «Stägeru» wurde bereits 1552 berichtet, die «Lüegjeru» wurde vermutlich im 17. Jahrhundert erstellt.

Die vor langer Zeit aufgegebene Grosse Suone von Saint-Jean wurde 2012 stilbewusst und unter Beachtung der alten Techniken restauriert. Die Suone fasst das Wasser des Torrent du Marais. Sie durchquert das Dörfchen Saint-Jean d’en Haut und endet in Mayoux. In kunstvollen Verteilern aus Holz sind die Wasserentnahmestellen für die Bewässerung installiert. Über den grössten Teil ihres Laufs wurde die Suone in den Boden gegraben und mit Platten oder grossen Steinen ausgekleidet.

Die «Grossi Wasserleitu» oder auch ­Suone von Varen bezieht ihr Wasser aus der Raspille, bevor sie eine Lichtung überquert, durch die grossen Felsplatten von Blatte fliesst und die Wiesen und Weinberge von Varen bewässert. Die Raspille bildet nicht nur die Sprachgrenze zwischen den benachbarten Gemeinden, sie nährt auch die Suone Neuf, die ihrerseits dann die Hänge von Venthône mit Wasser versorgt.

 
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