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Drei Destinationen, ein Team: Mit «Co-opetition» zur digitalen Transformation

Drei Destinationen, ein Team: Mit «Co-opetition» zur digitalen Transformation
Gstaad Saanenland, Adelboden-Lenk-Kandersteg und Lenk-Simmental, drei starke Tourismusorganisationen im Berner Oberland, ziehen seit 2020 an einem Strang: Mit dem Projekt «Berner Oberland West – gemeinsam digital» gestalten sie ihre digitale Zukunft gemeinsam. Dabei setzen sie auf ein zukunftsweisendes Prinzip, das Zusammenarbeit und Wettbewerb miteinander verbindet: Co-opetition.

Drei starke Tourismusorganisationen im Berner Oberland – Gstaad Saanenland, Adelboden-Lenk-Kandersteg und Lenk-Simmental – ziehen seit 2020 an einem Strang. Mit dem gemeinsamen Projekt «Berner Oberland West – gemeinsam digital» treiben sie ihre digitale Transformation voran. Dabei setzen sie auf das Prinzip der «Co-opetition», eine Verbindung aus Cooperation (Zusammenarbeit) und Competition (Wettbewerb).

Als eigenständige Marken stehen die drei Destinationen im Wettbewerb um Gäste, arbeiten jedoch eng zusammen, um gemeinsame digitale Projekte umzusetzen. Diese Kooperation schafft Synergien, die keine Destination allein realisieren könnte, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Region und beschleunigt die digitale Entwicklung aller Beteiligten.

Das Projekt wird von der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes und des Kantons Bern unterstützt. Ziel ist es, Verbundvorteile optimal zu nutzen – von der Entwicklung einer übergreifenden Digitalstrategie bis zum effizienten Betrieb digitaler Systeme. Auch der Wissenstransfer und die Weiterbildung digitaler Kompetenzen bei Mitarbeitenden und Leistungspartnern stehen im Fokus.

Start in die dritte Projektphase

Mit dem Kick-off zur dritten und letzten Phase, die bis Ende 2027 läuft, wird der Grundstein für eine dauerhafte digitale Zusammenarbeit gelegt – zum Nutzen der Gäste, der Leistungspartner und der gesamten Region.

Das Projekt wird von der conim AG in Zürich geleitet. Weitere Partner sind die Forschungsstelle Tourismus – CRED-T der Universität Bern, die touristika GmbH und Made in Bern.

Helena Galanakis, Geschäftsführerin von Lenk-Simmental Tourismus, betont: «Der Mehrwert liegt im engen Schulterschluss: Wir teilen Wissen, bringen unsere Erfahrungen ein und unterstützen uns gegenseitig. Wenn Fragen auftauchen, ist es selbstverständlich, miteinander Lösungen zu finden. Genau dieses Miteinander macht das Projekt so stark.»

Digitaler Service entlang der gesamten Gästereise

Ob bei der Ferienplanung, beim Buchen oder während des Aufenthalts – künftig finden Gäste in allen drei Destinationen ein nahtloses digitales Angebot entlang der Customer Journey. Dazu gehören eine digitale Gästekarte, übersichtliche Online-Angebote und ein zentraler Zugang zu Informationen und Erlebnissen.

«Wir möchten den Gästen ein unkompliziertes und herzliches Willkommen bereiten, digital genauso wie vor Ort. Das schaffen wir, indem wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam denken», sagt Flurin Riedi, Direktor von Gstaad Saanenland Tourismus.

Einheitliche Systeme, individueller Charakter

Durch die enge Zusammenarbeit nutzen die drei Tourismusorganisationen gemeinsame digitale Werkzeuge. Das spart Kosten, vereinfacht den Betrieb und schafft Raum für kreative Ideen.

Ein konkretes Beispiel: Die technische Grundlage für die Webseiten wurde nur einmal entwickelt. Sie basiert auf einer gemeinsamen Architektur, wird aber individuell auf jede Destination angepasst. So entsteht ein einheitlicher technischer Standard, der dennoch den regionalen Charakter wahrt.

Davon profitieren nicht nur die Destinationen selbst, sondern auch Hotels, Bergbahnen und weitere Leistungspartner. Sie können ihre Angebote direkt in die Systeme einpflegen und Gäste über Webseiten und Gästekarten erreichen.

Zukünftig werden Aufgaben im Bereich Digitalisierung in Kompetenzteams organisiert, wobei jede Organisation in bestimmten Themenbereichen die Führung übernimmt und ihre Expertise einbringt.

Mehr Gästeorientierung durch Daten

In der dritten Projektphase wird das Fundament der digitalen Transformation weiter gestärkt. Neue Anwendungen wie der «Digitale Concierge» an der Lenk sollen den Aufenthalt vor Ort noch attraktiver gestalten. Zudem sorgt ein neues CRM-System für effizientere interne Abläufe.

Ein «Tourismusbarometer» wird eingeführt, um die Entwicklung der Region anhand von wertschöpfungsbasierten Kennzahlen messbar zu machen. Pilotprojekte werden jeweils in einer Destination getestet und anschliessend in den anderen eingeführt.

Dominique Lüthy, Geschäftsführer der Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg AG, erklärt: «Durch die gemeinsame Digitalisierung können wir künftig im Marketing noch stärker datenbasierte Entscheidungen treffen und unsere Kampagnen effizienter gestalten.»

Ein Modell für andere Regionen

Die Kooperation dient als Vorbild: Das gemeinsame «Haus der Digitalisierung» symbolisiert eine Zukunft, in der jede Region ihre Eigenständigkeit bewahrt und gleichzeitig von gemeinsamen Strukturen und Kompetenzteams profitiert.

 
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