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Ferienregionenen Engadin Scuol Zernez und Val Müstair schaffen Premiere

Ferienregionenen Engadin Scuol Zernez und Val Müstair schaffen Premiere
In der Tourismusbranche nehmen die Ferienregionen Engadin Scuol Zernez und Val Müstair eine einmalige Rolle ein: Als erste Schweizer Destinationen erhalten sie das angesehene TourCert-Label «Nachhaltiges Reiseziel» zum zweiten Mal in Folge. Damit werden sie gleichzeitig auch als «Swisstainable Destination leading» bestätigt.

«Im Schweizer Tourismus ist das vorbildlich und soll gleichzeitig dazu aufrufen, konsequent dranzubleiben», sagt Professor Urs Wagenseil vom Institut für Tourismus und Mobilität an der Hochschule Luzern. Als Experte für nachhaltigen Tourismus hat Wagenseil den Prozess der Rezertifizierung beratend begleitet.

ÖV als Herausforderung

Als Vorreiter positionierten sich die Regionen Engadin Scuol Zernez und Val Müstair erstmals im Jahr 2022. Damals erhielten sie als erste Destinationen in der Schweiz das Nachhaltigkeitslabel von TourCert. Die erneute Auszeichnung der Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM) zeigt laut Urs Wagenseil, «dass sich die Tourismusorganisation und die Swisstainable-Betriebe kompetent und gezielt am eingeschlagenen Weg der Nachhaltigkeit orientieren».

Eine konkrete Massnahme ist, mehr Gäste mit dem öffentlichen Verkehr ins Unterengadin und ins Val Müstair zu bringen. «Das wird uns noch länger herausfordern», sagt Sarah Stempfel. Als Leiter Produktmanagement verantwortet sie bei der TESSVM die Nachhaltigkeitsprozesse. Stempfel freut sich, dass inzwischen auch andere Destinationen die Entwicklung des Tourismus zukunftsorientiert ausrichten. Sie ist überzeugt, dass sich dieses Engagement lohnt – auch für die Täler und die lokale Bevölkerung.

Langfristige Stärkung der Wirtschaft

«Regionalität wird nicht nur von den Gästen geschätzt. Sie schützt die Natur, stärkt die hiesige Wirtschaft und die Lebensqualität der Menschen, die hier leben», sagt Stempfel. Zentral sei die lokale Wertschöpfung. Als Beispiel nennt sie das Hotel Bär & Post in Zernez. Es bietet den Gästen ein naturnahes Spa-Erlebnis und Bio-Fleisch vom eigenen Hof. Als Swisstainable-Betrieb profitiert das Hotel von zusätzlicher Sichtbarkeit des Angebots.

Wie Nachhaltigkeit ein ganzes Dorf aufwertet, zeigt sich nachts in Ardez. Die öffentlichen Räume sind nicht mehr grell beleuchtet. Seit Kurzem erhellen gezielte, energieeffiziente Lichtquellen die Strassen und Gebäude. Geplant von der Nachtaktiv GmbH aus Scuol werden damit zwei Ziele erreicht: Ardez tritt auch nachts als ursprünglicher Ferienort auf – und Mensch und Natur sind vor unnötigen Lichtemissionen geschützt.

Regional produziert

«Das Unterengadin und das Val Müstair sind prädestiniert für die nachhaltige Tourismusentwicklung», sagt TESSVM-Direktor Bernhard Aeschbacher. «Unsere Gäste erholen sich in einer charakteristischen Natur- und Kulturlandschaft ohne grosse Inszenierung.»

Zudem sind aktuell mehr als 65 Betriebe im Swisstainable-Programm engagiert. Sie sind familiär geführt, lokal verankert und setzen auf Produkte aus der Region. Gemeinsam mit allen Partnern bieten die Ferienregionen das, was laut Aeschbacher immer mehr Gäste schätzen: authentische Erlebnisse, die so nachhaltig wie möglich sind.

 
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