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Ruine Ramschwag öffnet wieder ihre Pforten

Im März 2022 wurde mit der Sanierung der Ruine Alt-Ramschwag in Häggenschwil begonnen. Nun erscheint das kolossale Überbleibsel aus dem Mittelalter in neuer Frische. Die neu errichtete Aussichtsplattform auf dem Bergfried ist ab heute, 6. April 2024, begehbar.

Die Ruine Alt-Ramschwag ist eine von zwei Burgen in Häggenschwil mit dem Namen «Ramschwag». Die Namensvetter-Ruine Neu-Ramschwag gibt es derweil nicht mehr. Sie wurde im 17. Jahrhundert abgetragen, um die Steine für den Bau der Kirche in Häggenschwil verwenden zu können.

Fast tausendjährige Geschichte

Die Alt-Ramschwag wurde im 10. oder 11. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich wurde sie von einem Wassergraben, über den eine Zugbrücke führte, und einer Ringmauer umgeben. Die Burg gehörte den in der Region verhassten Rittern von Ramschwag. Diese lagen immer wieder im Streit mit dem Kloster St.Gallen und Adeligen. Der einst protzige Bau zeugt von der Machtgier des Ramschwager Geschlechts.

Nach einem missglückten Überfall auf die Stadt St.Gallen zerfiel jedoch ihre Macht, ehe sie im Jahr 1385 Häggenschwil verliessen und in die Burg Blatten bei Oberriet zogen. Die Alt- und Neu-Ramschwag zerfielen derweil zu Ruinen. Grosse Teile der Alt-Ramschwag fielen über die Jahre Erdrutschen zum Opfer und stürzten in die Sitter.

Sanierung war nötig

Die Burg steht seit 1931 unter Bundesschutz und wurde 2013 von der Gemeinde Häggenschwil erworben. Ein Jahr später dann der grosse Schock: Ein 20 Kilogramm schwerer Felsbrocken löste sich aus der Fassade und fiel direkt vor dem Eingang zu Boden. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Ein Expertenteam stellte jedoch verschiedene Mängel an der Ruine fest. Sie entdeckten ganze Mauerpartien, die begannen, sich abzulösen. Die Ramschwag musste zeitweise gesperrt werden. Die Gemeinde Häggenschwil beschloss, sie zu renovieren. Im März 2022 konnte mit den Arbeiten begonnen werden.

Spindeltreppe mit Aussichtsplattform

Die Gelegenheit der Sanierung wurde genutzt, um die Burg für Besucher noch attraktiver zu gestalten. In den Turm wurde eine Spindeltreppe mit Aussichtsplattform eingebaut, erstellt von der Froma Metallbau AG aus Lömmenschwil.

Am 27. März 2024 wurden die acht Elemente der Treppe eingeflogen. Der Föhnsturm erschwerte den Anflug für den Helikopterpilot der Swisshelicopters aus Balzers. Dennoch konnten die Elemente innert fünf Stunden von drei Seilarbeitern der Geo-Höhenarbeit AG provisorisch montiert werden. In den folgenden Tagen konnten die Elemente schliesslich fest verankert werden.

Auf 17 Meter über dem Boden

Ab heute, 6. April 2024 ist die Spindeltreppe für Besucher begehbar. Sie führt einerseits hoch auf die Aussichtsplattform auf 17 Metern über dem Boden und andererseits in den düsteren Verlieskeller.

Das gesamte Projekt kostete 95'000 Franken. Der Einsatz von Lehrlingen und Freiwilligen reduzierte die Kosten massiv. Ausserdem konnte die Gemeinde Häggenschwil auf Beiträge von Stiftungen, Spendern und dem Crowdfunding zählen. Am Samstag, 20. April 2024, ab 11.30 Uhr wird die frisch sanierte Ruine offiziell eingeweiht.

Wer mehr über die Geschichte der Ruine erfahren möchte, findet hier weitere Informationen.

Alles zur neuen Aussichtsplattform gibt es hier.

 
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